Presseschau

Frankfurter Allgemeine Zeitung

18. Mai 2010, Seite 36


Künftig Tempo 30 auf der Eckenheimer Landstraße

Überarbeitete Planung für Hochbahnsteige / Wettbewerb

Die U 5 bleibt Stadtbahn - aber sie wird eine langsame Stadtbahn. Zumindest auf der Eckenheimer Landstraße. Auf Vorschlag von Verkehrsdezernent Lutz Sikorski (Die Grünen) hat der Magistrat die Einführung von Tempo 30 auf der Straße beschlossen - für die Stadtbahn ebenso wie für Autos, Lastwagen und Motorräder. Auf diese Weise soll die Verkehrsader, auf der die Stationen „Musterschule" und „Glauburgstraße" zu Hochbahnsteigen umgewandelt werden, beruhigt und die Sicherheit dort erhöht werden.

Forderungen im Stadtteil, die U 5 durch eine Straßenbahn zu ersetzen, lehnt der Dezernent ab. Es bleibe bei der Stadtbahn, sagte Sikorski, „daran wird nicht mehr gerüttelt". Auch die Längen der Hochbahnsteige werden beibehalten: Jeder von ihnen ist 73 Meter lang und hat an jeder Seite eine Rampe, die auf ein 60 Zentimeter hohes Plateau führt. Die mittleren 20 Meter jedes Bahnsteigs sollen 80 Zentimeter hoch sein. Von diesem zusätzlich erhöhten Plateau aus können Rollstuhlfahrer ebenerdig in den mittleren Waggon der Drei-Wagen-Züge einfahren.

Geändert haben das Dezernat und die Verkehrsgesellschaft Frankfurt (VGF) allerdings die Lage der umstrittenen Hochbahnsteige: An der Station „Musterschule" wird der Bahnsteig auf der stadtauswärts führenden Seite gegenüber den ursprünglichen Plänen weiter nach Süden Richtung Innenstadt verlegt. Die Eiserne Hand und die Hebelstraße werden dadurch zur Sackgasse, an ihrer Einmündung zur Eckenheimer entsteht ein kleiner Platz. Dagegen ist die Verbindung von der Eckenheimer Landstraße zur Rappstraße weiterhin gewährleistet. Die Verschiebung hat für die aus Richtung Innenstadt anfahrenden Schüler den Vorteil, dass sie keinen Umweg machen müssen, um zur Musterschule zu gelangen: Der Überweg über die Eckenheimer Landstraße führt sie direkt in den Oberweg und damit vor den Eingang des Gymnasiums.

Der gegenüberliegende Bahnsteig für die stadteinwärts fahrenden Züge beginnt nun an der Hermannstraße und endet ebenfalls am Oberweg. Die Auto-Fahrtrichtung im Oberweg wird nach dem neuen Plan gedreht, man kann künftig nur in die Eckenheimer Landstraße einfahren. Der Radverkehr wird auf beiden Seiten auf separaten Wegen geführt, so dass sich Radfahrer und die Fahrgäste der U 5 nicht in die Quere kommen.

An der Haltestelle „Glauburgstraße" werden künftig beide Bahnsteige nördlich der Kreuzung mit der Eckenheimer Landstraße liegen: auf der Linie stadteinwärts zwischen Holzhausenstraße und Schwarzburgstraße, auf der stadtauswärts führenden Seite zwischen Glauburgstraße und Schwarzburgstraße. Die neue Plazierung vor allem der Bahnsteige an der Musterschule wie auch die Einführung von Tempo 30 schaffen nach den Worten Sikörskis mehr Sicherheit vor allem für die Schüler.

Durch einen Wettbewerb soll eine optimale Gestaltung der Bahnsteige erreicht werden. In Zusammenarbeit mit der Architektenkammer werden die Bahnsteige ausgeschrieben. Die Mainzer Büros Bierbaum und Partner sowie Schoyerer, ebenso wie die Netzwerkarchitekten aus Darmstadt werden neben dem Frankfurter Büro Schneider/Schumacher und dem Offenbacher Büro Buehr gesetzt. Weitere zehn Architektenbüros, darunter fünf junge, sollen ebenfalls an dem Wettbewerb teilnehmen. Ende August wird die Entscheidung fallen. Die Kosten der beiden Bahnsteige schätzt die VGF auf neun Millionen Euro. 2011 soll Baubeginn sein. Die VGF stellt demnächst Anträge auf Förderung und Planfeststellung. rieb.

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